In den letzten Jahren hat sich der Biber in der Umgebung von Ilmenau angesiedelt. Der Biber ist ein Nagetier und gehört zu den größten Nagetieren der Welt. Er kann bis zu einem Meter lang werden und ein Gewicht von 25 bis 30 Kilogramm erreichen. Der Biber ist vor allem durch seinen charakteristischen, flachen Schwanz und seine großen Nagezähne bekannt.

Lebensraum des Bibers

Der Biber lebt in der Nähe von Gewässern, wie Flüssen, Bächen, Seen oder Teichen. Dort baut er seine Behausungen, die sogenannten Biberburgen. Diese bestehen aus Ästen, Zweigen, Steinen und Schlamm und dienen dem Biber als Schutz vor Fressfeinden und als Unterschlupf. Der Biber legt auch Dämme an, um das Wasser zu stauen und den Wasserstand in seiner Umgebung zu erhöhen. Dadurch entstehen Feuchtgebiete, die für viele Tiere und Pflanzen von Bedeutung sind.

Nahrung des Bibers

Der Biber ernährt sich vor allem von Rinden, Zweigen, Blättern und Wurzeln von Bäumen und Sträuchern. Er ist ein Vegetarier und bevorzugt vor allem Weiden, Pappeln und Eschen. Der Biber gestaltet seinen Lebensraum selbst, da er durch das Fällen von Bäumen und Sträuchern die Vegetation beeinflusst und damit auch das Aussehen der Landschaft verändert.

Die Anzahl der Bäume, die ein Biber pro Jahr fällt, variiert je nach Region und Größe des Biberreviers sowie der Anzahl und Größe der Biber in einer Familie. Ein einzelner Biber kann je nach Jahreszeit und Nahrungsverfügbarkeit zwischen 100 und 300 Bäume pro Jahr fällen. In manchen Fällen können Biber jedoch auch deutlich mehr Bäume fällen, insbesondere wenn sie versuchen, ihre Dämme zu verstärken oder neue Biberreviere zu errichten.

Vermehrung des Bibers

Der Biber ist ein monogames Tier und lebt in Familienverbänden. Die Fortpflanzung findet im Frühjahr statt und die Weibchen bringen nach einer Tragzeit von etwa 105 Tagen zwei bis fünf Jungtiere zur Welt. Die Jungtiere bleiben bis zum Alter von zwei Jahren bei ihren Eltern und werden von diesen versorgt und beschützt. Schätzungen zufolge gibt es in Deutschland insgesamt etwa 30.000 bis 40.000 Biber, wobei die Bestände in den letzten Jahren tendenziell zugenommen haben.

Fressfeinde des Bibers

Der Biber hat aufgrund seiner Größe und seines Lebensraums nur wenige natürliche Feinde. Zu seinen Fressfeinden gehören vor allem Wölfe, Bären und Luchse, die jedoch in Mitteleuropa selten vorkommen. Auch Greifvögel, wie Adler und Falken, können gelegentlich Jagd auf junge Biber machen.

Schutzstatus des Bibers

Der Biber steht in Deutschland unter Naturschutz und ist in allen Bundesländern geschützt. Seit den 1960er Jahren wurden gezielte Wiederansiedlungsmaßnahmen durchgeführt, um den Bestand des Bibers in Deutschland wieder zu erhöhen. Heute ist der Bestand des Bibers in vielen Regionen Deutschlands stabil oder sogar steigend. Der Schutzstatus des Bibers bedeutet, dass er nicht gejagt werden darf und dass seine Lebensräume geschützt werden müssen. Auch der Bau von Dämmen und Burgen ist nur unter bestimmten Bedingungen erlaubt, um Schäden an Infrastruktur und Eigentum zu vermeiden.

In Bayern gibt es eine Ausnahmeregelung im Naturschutzgesetz, die die Entnahme von Bibern erlaubt. Konkret bedeutet dies, dass in Bayern bei erheblichen Schäden durch Biber an landwirtschaftlichen Kulturen, Wald, oder Deichen die Entnahme von Bibern genehmigt werden kann. Allerdings ist diese Ausnahmeregelung an strenge Voraussetzungen gebunden und nur unter bestimmten Bedingungen zulässig. Zudem gibt es in Bayern auch viele Gebiete, in denen der Biber unter besonderem Schutz steht und nicht gejagt werden darf.

Einfluss des Bibers auf den Menschen

Der Biber kann sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf den Menschen haben. Er trägt zur Entstehung von Feuchtgebieten bei, die für viele Tiere und Pflanzen von Bedeutung sind. Andererseits kann der Biber auch Schäden an Bäumen verursachen, indem er sie fällt, um an die Rinde und Zweige zu gelangen. Dies kann vor allem für Waldbesitzer ein Problem darstellen. Auch das Anlegen von Dämmen kann zu Konflikten mit Anwohnern führen, da dadurch Bäche und Flüsse gestaut werden können und es zu Überschwemmungen kommen kann.

Einfluss des Bibers auf die Teichbewirtschaftung

Der Bau von Biberdämmen und Burgen kann in der Teichbewirtschaftung zu Problemen führen. Durch das Stauen des Wassers können sich Algen und andere Pflanzen vermehren, die die Qualität des Wassers beeinträchtigen können. Auch kann der Wasserstand bei einem Dammbruch schnell und unkontrolliert abfallen, was zu Schäden an den Teichanlagen und den Tod von tausenden Fischen führen kann. Es ist daher wichtig, den Biber in der Nähe von Teichen und anderen künstlichen Gewässern genau zu beobachten und gegebenenfalls Schutzmaßnahmen zu ergreifen, um Schäden zu vermeiden.

Fazit

Der Biber ist ein faszinierendes Tier, das sich in den letzten Jahren in der Umgebung von Ilmenau angesiedelt hat. Er trägt zur Entstehung von Feuchtgebieten bei. Allerdings kann der Biber auch Schäden an Bäumen verursachen und zu Konflikten mit Anwohnern führen. Ein sorgsamer Umgang mit dem Biber und seiner Umgebung ist ratsam.

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