In diesem Jahr haben wir im Schulteich einen starken Bewuchs an Wasserpest. Um die Winterung der Fische zu ermöglichen, wurde ca. ein Viertel der Wasserpest während eines Arbeitseinsatzes entnommen.

Die Wasserpflanzen-Gattung Wasserpest (Elodea; Syn.: Anacharis) gehört zur Familie der Froschbissgewächse (Hydrocharitaceae) und umfasst zwölf Arten. Verwandte Arten aus derselben Pflanzenfamilie sind unter anderem Krebsschere und Froschbiss.

Alle diese Arten sind Neophyten in Europa; sie stammen ursprünglich aus Nordamerika (E. canadensis, E. nuttallii) bzw. aus Südamerika (E. callitrichoides). Ihre Ansiedlung und Ausbreitung in Europa wurde durch gezielte Aussetzungen (beispielsweise durch Aquarienhalter) begünstigt und unter anderem durch Verschleppung über die Schifffahrt und durch Wasservögel weiter gefördert.

Zumindest die beiden nordamerikanischen Arten, die in Europa vergleichbare klimatische Bedingungen vorfinden wie in ihrer Heimat, haben sich hier seit Mitte des 19. Jahrhunderts (E. canadensis) beziehungsweise in den letzten Jahrzehnten (E. nuttallii) rasant ausgebreitet und zählen inzwischen zum gängigen Arteninventar vieler Teiche, Seen und Wassergräben.

Die starke und schnelle, fast explosionsartige Wachstums- und Ausbreitungsfähigkeit der Wasserpest ist in Europa also schon lange bekannt. Elodea nutallii verursacht seit den 1990er Jahren zunehmend Probleme.

Als eine ökologische Wechselwirkung ist zu erwähnen, dass die Ausbreitung der Wasserpest zu Lasten anderer, weniger konkurrenzfähiger Unterwasserpflanzen der Laichkraut- und Armleuchteralgen-Gesellschaften geschehen kann.

Problematisch ist das herbstliche Absterben der Pflanzen, deren Übermenge an Biomasse zum Umkippen von Gewässern führen kann. Mittlerweile haben sich viele Bestände jedoch auf ein moderateres Maß eingependelt, weil u. a. heimische Fadenwürmer ihre Knospen fressen und sie dadurch im Wachstum begrenzen.

Als positive Eigenschaft ist die starke photosynthetische Aktivität zu nennen, die bei Sonneneinstrahlung anhand perlschnurartig aufsteigender Luftbläschen gut sichtbar ist. Ihre vergleichsweise hohe Sauerstoff-Produktionsrate kann ein Gewässer deutlich beleben. Auch bieten die dichten Unterwasserwälder Fischen und anderen Wassertieren Unterschlupf und Eiablageplätze. Die Pflanze hat einen hohen Nährwert – die Trockensubstanz enthält 18 % Eiweiß, 42 % Stärke und 2,5 % Fett –, weshalb sie früher sogar als Viehfutter empfohlen wurde.